Einkaufen in Skandinavien – worauf du achten solltest!

Disclaimer: Wir haben diesen Artikel auf unserer Reise im Jahr 2021 verfasst. Also vor dem Ukraine-Krieg. Etwaige Preisunterschiede die durch den Krieg entstanden sind (ob in DE, oder Skandinavien) haben wir damit nicht erfasst!
Außerdem möchten wir euch bitten unser Fazit am Ende zu lesen. Stichwort: Kauft lokal und Lokales!


Wir haben uns vor unserer (einjährigen) Reise nach Skandinavien natürlich damit befasst, welche Lebenshaltungskosten wir vor Ort antreffen werden und damit einhergehend, mit welchen Ausgaben für Lebensmittel etc. wir ungefähr rechnen müssen. Kurz: wie hoch sind die Preise in Skandinavien? Wenn auch du eine Reise nach Skandinavien planst und nicht deine halbe Reisekasse für Lebensmittel ausgeben möchtest, haben wir hier sicher einige Tipps für dich! Aufgrund der mitunter großen Preisunterschiede in den Ländern, haben wir jeweils eine eigene Auflistung pro Land gemacht. Scrolle dich einfach durch, bis du bei dem Land angelangt bist, in welches du reisen möchtest:

Dänemark 🇩🇰

1.       In Dänemark ist alles teuer als in Deutschland.

Was so platt dahergesagt klingt, ist tatsächlich so. Lebensmittel sind in Dänemark deutlich teuer als in Deutschland. Und dass, obwohl es dort mittlerweile auch die deutschen Discounter wie Aldi und Lidl gibt. Ja, die Preise haben sich in den vergangenen Jahren etwas angeglichen, doch der Niveauunterschied ist immer noch groß. Prinzipiell könnt ihr selbst auf die kleinsten Dinge wenigstens dreißig Cent draufrechnen. Bei Milch trifft dies beispielsweise zu. Meistens ist es sogar deutlich mehr als das.

Ich versuche in jedem Land – als Vorbild dient der BigMac-Index – bestimmte Produkte miteinander zu vergleichen, um valide Aussagen darüber machen zu können, in welchem Preisverhältnis sie stehen.
Beispiel theoretisch: Kostet der BigMac in Deutschland 3,70€, in Dänemark aber 6,30€ und in Schweden 3,90€ wisst ihr, dass ihr in Dänemark deutlich mehr für den identischen Burger bezahlt 😉 BigMacs dienen deshalb als Referenzgröße, weil es in nahezu jedem Land dieser wundervollen Erde eine Filiale des Fast-Food-Riesen gibt. Daher kann man die Preise schlichtweg gut vergleichen!

Beispiel praktisch: In Deutschland kostet die 500g Packung Hackfleisch 3,70€. In Dänemark müsst ihr je nach Supermarkt mindestens 5,50€ ausgeben. Ganz zu schweigen von Süßigkeiten: In Deutschland kostet eine Tafel Ritter Sport mitunter 0,69€. In Dänemark findet ihr sie nur im Angebot für unter 2€. Der Streichpreis liegt bei über 3€. Ist ja irgendwie auch logisch. Einerseits zahlen wir in Deutschland im Vergleich zu anderen Industrienationen sowieso viel zu wenig für Lebensmittel und andererseits ist Dänemark nun mal nicht so zentral gelegen wie es Deutschland ist. Die Tafel Ritter Sport aus Bonn braucht schlichtweg länger, um im Supermarkt anzukommen. Solltet ihr also unbedingt Haribo o.Ä essen wollen, kauft diese Lebensmittel noch in Deutschland ein (achtet ggf. bei Alkohol auf die maximale Einfuhrgrenze :))!

2. In Restaurants oder Kneipen/Bars wird es mitunter unvernünftig!

Ein Bier - 0,33 L - kostet in der deutschen Kneipe weniger als drei Euro. In Dänemark werdet ihr locker 7€ los! Eine Falafel/Döner habe ich in Köln für 3,50€ bekommen. Der deutsche Durchschnittspreis dürfte sicher etwas höher und damit bei ~4€ liegen. In Dänemark kommt ihr auch hier nicht unter 7€ davon. Wir haben im Indischen Restaurant für zwei Hauptspeisen, zweimal Reis, einem Naan-Brot und ohne Getränke knapp 50€ bezahlt (inkl. einfache Getränke wären es ~58€). Das identische Essen kostet uns inklusive der Getränke bei den indischen Restaurants in Deutschland keine 40€.

3. Alkoholpreise in Dänemark:

Siehe Schweden… *mit dem Unterschied, dass es in Dänemark Alkohol nicht nur in staatlichen Geschäften gibt, wie es in Schweden der Fall ist.

BigMac-Index: Ein Menü mit einem großen Burger (wie BigMac oder Aktionsburger) und Pommes sowie Softgetränk kostet in Dänemark um die 10€

Hier gehts es übrigens zu unserem Reisebericht über die Zeit in Dänemark I und Teil 2

Schweden 🇸🇪

  1. Eines vorab: Kein Grund zur Sorge, wenn ihr in Schweden seid!

Ich war vor einigen Jahren als Reiseleitung mehrfach in Schweden und habe dort entsprechend Lebensmittel für mich und die Teilnehmenden der Reise eingekauft. Und je nach Ort weinte der Geldbeutel, wie hoch die Lebensmittelpreise in Schweden im Vergleich nun mal waren. Ich weiß noch, wie ich mir privat damals eine Packung Pancakes und eine Milch zum Frühstück gekauft habe und beinahe acht Euro bezahlen musste. Dabei war die sogenannte Verzehrpauschale auf 12€ für den ganzen Tag angesetzt…

Als ich in diesen Tagen nun wieder nach Schweden kam, befürchtete ich Schlimmstes wurde jedoch zum Glück eines Besseren belehrt. Und das ist auch gut für euch! Denn mittlerweile haben sich die Preise in Schweden den deutschen nahezu angepasst. Auch hier gibt es die großen Lebensmittelketten - allen voran Lidl - die die Preise schwedenweit gleich tief halten. Es ist beinahe so, als würde man in einem deutschen Lidl einkaufen. Die Produktpalette unterscheidet sich tatsächlich kaum. 1 KG Pfirsiche kosten in Schweden 19 Kronen. Das sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt ungefähr 1,85€. 2 KG Möhren kosten in Schweden 1,29€. Also sehr vergleichbar mit Deutschland. Auch die üblichen anderen Lebensmittel liegen auf deutschem Niveau. Ob Wasser, Obst, Gemüse, Müsliriegel und Konserven. Ihr braucht euch demnach vor Reiseantritt keinen riesigen Vorrat zulegen. Ihr findet hier alles, was es auch in Deutschland gibt. Und ihr findet mittlerweile auch in sehr vielen Städten Südschwedens eine Filiale. Das Netz ist mittlerweile so gut ausgebaut, dass ihr keine Sorge haben müsst zu verhungern oder euch mehrere Tage nur von Nudeln in Tomatensauce ernähren zu müssen!

2. Einzige Ausnahme: Alkoholpreise in Schweden

In Schweden liegt der Alkohol sinngemäß in den Händen des Staates. Alles, was mehr als 3,5% Alkohol enthält darf nur in den staatlichen Läden namens Systembolaget verkauft werden. Und dort sind die Preise deutlich höher als sie es in Deutschland sind (in Schweden liegt die Alkoholsteuer bei 25%). Für uns ist Alkohol tatsächlich nicht relevant (da wir ihn nicht trinken), viele Deutsche bringen allerdings ihren eigenen Alkohol für den Urlaub mit. Solltest du verhältnismäßig viel Alkohol trinken und dabei deinen Geldbeutel schonen wollen, solltest du dir demnach auch überlegen den Alkohol bereits in Deutschland ins Auto zu laden. Denk auch hier wieder an die Einfuhrobergrenzen. Verkürzt kann man sagen, dass alles, was für den eigenen Gebrauch (Familie zählt dazu) gedacht ist, nach Schweden eingeführt werden darf. Informiere dich am besten vorher auf der Seite des schwedischen Zollamtes

BigMac-Index: Ein Menü mit einem großen Burger (wie BigMac oder Aktionsburger) und Pommes sowie Softgetränk kostet in Schweden um die 10€
Wenn ihr von unserer Zeit in Schweden lesen möchtet, folgt diesem Link zu Teil I bzw. diesem zu Teil II

Norwegen 🇳🇴

Kommen wir also zum dicken Ende Skandinaviens und der Preispyramide: Norwegen… ist teuer. Je nachdem welche Lebensmittel ihr sucht, extrem, nein lächerlich teuer. Aber der Reihe nach.

Wir ihr den Tipps für Dänemark und Schweden entnehmen konntet, ist Skandinavien grundsätzlich ein teures Pflaster was die Lebenshaltungskosten betrifft. Solltet ihr - wie wir - in Dänemark starten und durch Schweden nach Norwegen fahren, wird der Preisschock glücklicherweise etwas gemildert, da ihr euch sozusagen Stück für Stück an die hohen Preise herantastet. Bei einigen Lebensmitteln (z.B. Gurken) ist der Preisunterschied zwischen Schweden und Norwegen nämlich gleich null. Wir hatten lange befürchtet, dass die Preise je nördlicher man kommt, umso teurer werden, doch dem ist nicht so. Für uns war es also schon Gewohnheit für eine Gurke zwei Euro zu zahlen. Wie sieht es also nun mit den Preisen in Norwegen aus? Hier gehts zum Reisebericht von den Lofoten

  1. Alle Lebensmittel in Norwegen sind deutlich teurer als wir es aus Deutschland gewohnt sind. Ausnahmslos.

Wir kaufen, um unseren Geldbeutel möglichst zu schonen, gerne in Geschäften ein, die den deutschen Discountern ähneln und eine entsprechende Preiskultur bieten. Das sind konkret: Kiwi, Rema1000, eXtra. Diese sind unserer Erfahrung nach landesweit auch am weitesten verbreitet. Die folgenden Beispiele sind demnach schon die günstigsten, die auf norwegischem Boden erzielt werden können. Selbst beim Discounter kosten hier 12 Rollen Toilettenpapier schonmal sieben Euro! Kostet in Deutschland das Trinkwasser in Flaschen 19 Cent legt man in Norwegen für 1.5 Liter kohlensäurehaltiges Wasser um die 50 Cent auf den Tisch. Eine Dose 0.25L Energydrink der günstigsten Variante kostet hier ziemlich genau einen Euro mehr, nämlich 1.40€ und aufwärts. Diese Unterschiede sind m.E. noch zu verkraften, weil es meist Luxusartikel sind (vgl. Energydrinks) oder solche Preise die wir zumindest noch bereit sind zu zahlen (vgl. Wasser).

Doch auch hier gibt es Produktgruppen und entsprechende Preise, bei denen wir Deutschen aufgrund des hiesigen Preisniveaus auf den ersten Blick nur den Kopf schütteln können. Ein Beispiel gefälligst? Für einen Kopf Eisbergsalat zahlt man in Deutschland um die 65 Cent. In Norwegen gut und gerne drei Euro. Für Fleisch und Fisch muss man sicherlich den doppelten Preis ansetzen. 300g Hackfleisch kosten um die vier Euro. 300 Gramm frischer Lachs sind für 8€ zu bekommen. Und ein Liter Milch kostet hier um die 1.30€. Frisches Obst ist in Norwegen selbstredend auch deutlich teurer. Eine Kiwi bekommt man beim Discounter für ca 70 Cent (anstatt 19 Cent in Deutschland) und Gurken sind wie bereits erwähnt für zwei Euro zu haben.

Brot ist hier übrigens auch deutlich teurer. Für ein Laib wird man im Discounter mehr als vier Euro los.

2. Wenn ihr Süßes liebt, dann solltet ihr jetzt entweder nicht weiterlesen, oder euch noch in Deutschland den Kofferraum voll mit Süßigkeiten packen.

Eine Tafel regionale Schokolade kostet hier um die 3,50€. Punkt. Eine Tafel importierte Schokolade (wenn es sie überhaupt Sortiment gibt) kostet 4,50€. Punkt. Deutsche Klassiker, wie Haribos gibt es in 40 Gramm (anstatt 100 Gramm!) Packungen für 4.20€. Ein Snickers, Mars etc. kosten hier im Original um die drei Euro und in der norwegischen Variante um die 1.50€. Cinniminis kosten um die 4€ und die Packung mit sechs Müsliriegeln kostet 2€.

Ihr seht hoffentlich, worauf es hinausläuft. Wir haben uns in Schweden bei Lidl noch unsere Vorräte in jeglicher Hinsicht aufgefüllt, damit wir eigentlich ausschließlich frische Lebensmittel (Obst) und ggf. Trockenprodukte (Nudeln) kaufen mussten. Letztere kosten hier nämlich auch nicht unbedingt viel mehr als in Deutschland.

Trotzdem möchte ich euch ermutigen, lokale Produkte und z.B. norwegischen Süßigkeiten einzukaufen. Diese sind zwar deutlich teurer als vergleichbare Produkte in Deutschland, aber für uns gehört in einem Urlaub einfach dazu, sich das zu kaufen, was die Einheimischen lieben und sich auf andere Produkte einzulassen als die, die man an den anderen 340 Tagen im Jahr isst…

3. Benzinpreise

Zu unserer großen Überraschung sind die Benzinpreise (und vor allem Dieselpreise) in Norwegen niedriger als in Schweden. Für einen Liter Diesel zahlt man Stand September 2021 in Norwegen um die 1.55€ und in Schweden 1.70€. Demnach waren wir gut gelaunt, als wir aus Schweden nach Norwegen kamen. Einziger Wehrmutstropfen: Leider sind die 1.55€ noch um die 20 Cent mehr pro Liter als in Deutschland.

4. Essengehen in Norwegen ist eine Farce

Wir lieben Pizza. Aufgrund der Coronapandemie und den damit verbundenen Verboten im Restaurant essen zu gehen haben Ninja und ich seit Sommer 2020 jeden (ja, wirklich ausnahmslos jeden!) Sonntag bei unserem Lieblingsitaliener Pizza bestellt und mit nach Hause genommen. Diese Tradition haben wir auch in unserem Urlaub weitergeführt. Wenngleich wir natürlich nicht mehr bei unserem Lieblingsitaliener bestellt haben ;)

In Schweden haben wir für zwei Pizzen um die 22€ gezahlt. Das war mehr als die 18€ bei unserem Lieblingsitaliener, aber immer noch mindestens zehn Euro weniger als in Norwegen. Richtig gelesen! In Norwegen kostet eine durchschnittlich große und durchschnittlich leckere Pizza 18€. Für zwei sind es demnach 36€. Da fällt es mir schwer zu glauben, dass Pizza eigentlich ein arme Leute Essen war… Getoppt wird dies nur noch von den Lofoten. Aufgrund der Lage sind die Preise nochmal höher. Wir haben dort (in der Nebensaison!) eine Pizza Margherita für 24€ gefunden (und nicht gekauft ;))

5. Alkoholpreise in Norwegen

Bier, Cidre und alkoholische Mischgetränke mit bis 4,7% Alkohol könnt ihr im Supermarkt kaufen. Getränke die mehr als jene 4,7% Alkohol beinhalten, könnt ihr nur in staatlichen Geschäften - den Vinmonopolet - kaufen. Diese Geschäfte unterliegen der staatlichen Kontrolle. Einkaufen könnt ihr dort unter der Woche übrigens auch nur bis 20 Uhr und an Samstagen bis 18 Uhr. Im Store-Finder könnt ihr bequem nach dem nächsten Vinmonopolet suchen.

Preisniveau: Siehe Schweden…

Mein Fazit:

Diese Seite sollte euch vor allem die unterschiedlichen Preisniveaus der skandinavischen Länder offenlegen. Festzuhalten bleibt: Skandinavien hat grundsätzlich ein höheres Preisniveau, als Deutschland. Die Grundnahrungsmittel (Nudeln, Reis, Brot…) sind in der Regel nur wenig teurer. Bei den übrigen Lebensmitteln (Obst, Fleisch/Fisch, Gemüse Süßigkeiten etc. pp.) merkt man den Unterschied dann allerdings schon im Portemonnaie.

Die drei skandinavischen Ländern miteinander vergleichend, können wir also folgende Wertung für das Preisniveau vornehmen:

Norwegen > Dänemark > Schweden ≙ Deutschland

Ergo: Norwegen ist teuer als Dänemark; Dänemark is teurer als Schweden; Schweden und Deutschland haben ungefähr die gleichen Preise

BigMac-Index: Ein Menü mit einem großen Burger (wie BigMac oder Aktionsburger) und Pommes sowie Softgetränk kostet in Norwegen um die 13€

Eines möchte ich euch an dieser Stelle gerne nochmal empfehlen: Kauft lokal und Lokales. Für mich gehört zum Urlaub dazu, die regionalen Spezialitäten kennenzulernen und mich dadurch auch mit der Kultur eines Landes auseinanderzusetzen. So sehr ich die Lebensmittelketten (egal ob deutsche, oder skandinavische) aufgrund der niedrigen Preise schätze, so sehr freue ich mich auch landestypisch zu essen. Wochenmärkte sind eine tolle Idee mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen und die Familienrezepte herauszufinden ;) Und wenn ich die Wahl habe - eine Tüte Haribo in Schweden zu essen, oder lieber “Bamse Mums” - dann greife ich gerne zu letzterem ;)

Übrigens: Einige Fotomotive aus Skandinavien habe ich in meinem Shop für Euer Zuhause! Schaut doch mal vorbei!